Friedensdienst in Ecuador/Riobamba

GastlandTätigkeitsfeldLandessprache
EcuadorEntwicklungs-zusammenarbeitspanischDas Projekt pausiert und wird daher 2025/26 nicht angeboten

Die Projekte, die pax christi durch die Entsendung von Freiwilligen unterstützt, sind in Riobamba und in der Umgebung Riobambas angesiedelt. Schwerpunkt der Projekte ist die Unterstützung der indigenen Bevölkerung und die Erhaltung der Tradition.

Bei dieser Einsatzstelle gibt es daher verschiedene Möglichkeiten, wie du dich als Freiwillige*r einbringen kannst. Über unseren Mentor in Riobamba haben wir Zugang zu unterschiedlichen Projekten für Freiwillige:

  • Unterstützung bei Bildungsangeboten zur politischen Bildung und Empowerment der Campo-Bewohner*innen
  • Wissensverbreitung zur traditionellen Landwirtschaft, Feld- und Bildungsarbeit
  • Projekte zur Frauenförderung, Empowerment und Bildung
  • Unterstützung in Alten- oder Kindereinrichtungen

Du solltest mitbringen

  • Große Selbstständigkeit und Flexibilität
  • Interesse an ecuadorianischer und indigener Kultur
  • Möglichst erste Grundlagen im Spanischen bzw. die Bereitschaft, vor deiner Ausreise Spanisch zu lernen (zu Beginn gibt es einen Aufbaukurs)
  • Bereitschaft, in einer Gastfamilie zu leben
  • Bereitschaft, ein Jahr lang einfacher zu leben
  • Bereitschaft im ländlichen Raum zu leben und zu arbeiten
  • Freude am Umgang mit Menschen
  • ggfs. handwerkliche Fähigkeiten
  • Interesse an Menschenrechtsfragen
  • Offenheit, Neugier, Höflichkeit, Kreativität

Land und Leute

Das südamerikanische Land Ecuador vereinigt auf seiner relativ kleinen Fläche eine einzigartige Vielfalt von Kulturen und Landschaften: tropischer Regenwald im östlichen Tiefland, Vulkane und Berg-Regenwald in den Anden, Obstplantagen und Strände an der Küste sowie die einmalige Tier- und Pflanzenwelt der Galapagosinseln.

Im Andenhochland, auf ca. 3.000m Höhe in der Provinz Chimborazo, lebt die Bevölkerung in kleinen Dörfern und mit einem hohen Anteil indigener Bevölkerung. Das macht die Gegend zu etwas Besonderem, denn anders als in fast allen Städten Ecuadors spielt das indigene Brauchtum und die indigene Lebensweise hier eine große Rolle.

In der Provinz Chimborazo steht die Landwirtschaft im Mittelpunkt. Gepflegt wird hier die traditionelle Landwirtschaft, die sich meist in den Campos (Einzelgehöfte der indigenen Bevölkerung) abspielt. Die Campos liegen sehr vereinzelt und weit ab der Städte in der Region. Riobamba als Zentrum ist der Marktplatz der Region. Es ist die Hauptstadt der Provinz und hat ca. 125.000 Einwohner. Gleichzeitig gilt es als das Zentrum der Agrarregion und bedeutender Verkehrsknotenpunkt in Ecuador.

Das Leben der indigenen Bevölkerung spielt sich in den Campos ab. Familie und Familienzusammenhalt spielen hier eine große Rolle. Familie ist die soziale Absicherung der Einzelnen.

Tätigkeit der Partnerorganisationen

Ministerium für landwirtschaftliche Entwicklung (MIES)

An erster Stelle steht das Ministerium für die Provinz Chimborazo für landwirtschaftliche Entwicklung. Hier handelt es sich um administrative Arbeiten und Feldarbeit, sodass du einen guten Einblick in den Bereich der traditionellen und aktuellen Landwirtschaft Ecuadors erhältst. Aufgabe des Ministeriums ist es, die Campos in ihrer autonomen Form zu stärken. Männer und Frauen aus den Campos werden eingeladen, Schulungen zu besuchen, um sich als „Bürgermeister*in“ ausbilden zu lassen, um die Belange des Campos nach außen vertreten zu können. In einem weiteren Bereich geht es darum, die Campos bei der Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen (Mediengestaltung etc.) und neue Anbautechniken zu vermitteln.

Ebenso können Stellen in Alteneinrichtungen oder Kindereinrichtungen vermittelt werden. Ehemalige Freiwillige haben sich darüber hinaus, je nach ihren Stärken und Kenntnissen, auch im Bereich therapeutisches Reiten oder Mediengestaltung engagiert und eingebracht.

Fundacion Mashcana

Neben dem Ministerium, ist auch der Einsatz bei der Mashcana-Stiftung möglich. Die Fundacion Mashcana ist ein landwirtschaftliches Projekt, das die Arbeit mit und für Frauen fördert. Die Fundacion Mashcana baut zum einen in der traditionellen Anbauweise traditionelle Gemüsesorten an, betreibt aber auch eine Imkerei und bietet Schulungen an.

Ziel ist es, den Frauen in den Campos die traditionellen Anbauweisen wieder näher zu bringen. In den Campos sind die Frauen diejenigen, die die Landwirtschaft schwerpunktmäßig betreiben. Durch die Vermittlung von Wissen werden die Frauen stark gemacht. Bildung und Wissensvermittlung sind daher die großen Aufgaben dieses Projektes.

Ein zweites Standbein ist es, in den Campos für sichere und gesündere Küchenausstattung zu sorgen. In den meisten Familien wird auch heute noch auf dem offenen Feuer gekocht und die Menschen sind dem Rauch in ihren Räumlichkeiten ausgesetzt. Um dem entgegenzuwirken, werden die Küchen in den Campos gemeinschaftlich mit steinernen Öfen ausgestattet, die mit einem Abzug den Rauch nach außen leiten. Nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe geben die Menschen diese Idee untereinander weiter.

Darüber hinaus befindet sich ein Projekt in Planung, dass es jungen Ecuadorianer*innen ermöglichen soll, nach ihrer sechsjährigen Zeit im Pflichtschulsystem eine Ausbildung zu machen und gleichzitig traditionell die Arbeit in ihren Campos weiter zu unterstützen.

Hinter allen Projekten steht auch die Idee, die Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung zu bestärken und ein selbstbewusstes Auftreten gegenüber der Regierung zu erlernen, um die immer wieder in Bedrängnis geratenen Rechte der indigenen Bevölkerung zu verteidigen.

Auf ihrer Homepage und auf facebook findest du noch mehr Infos zur Arbeit der Fundacion Mashcana.

Warum ein Friedensdienst in Riobamba wichtig ist:

Das Leben in den Campos und die Bewahrung der indigenen Tradition ermöglicht den Menschen vor Ort ein unabhängiges und friedliches Leben. Durch die Stärkung von Frauen, Bildung und politisches Know-How können die Menschen ihre Bedürfnisse und Anliegen gegenüber Regierungen erfolgreich vertreten und ihre Lebensweise sichern.


Die Besetzung dieser Stelle steht unter dem Vorbehalt der Fortsetzung der Fördermittelbewilligung durch das „weltwärts“ Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Hast du Lust einen Freiwilligendienst in Riobamba zu machen? 

Hier findest du alle Infos zur Bewerbung.

Wenn du noch mehr über das Leben in Ecuador erfahren möchtest, kommst du hier zu den Erfahrungsberichten von ehemaligen Freiwilligen.