ADES in Guayaquil
Hola de nuevo von Lukas
Lukas war 2018/19 mit uns für seinen freiwilligen Friedensdienst in Guayaquil und hat bei ADES gearbeitet. Hier berichtet er von seinen Erlebnissen.
Mittlerweile bin ich jetzt schon seit über 10 Monaten hier in Guayaquil und mein Jahr geht mehr oder weniger langsam zu Ende. Seit meinem letzten Rundbrief hat sich hier auch nochmal einiges für mich geändert. Vor allem, da sich meine Spanisch-“Skills“ deutlich verbessert haben.
Nachdem ich mit meiner Gastfamilie eine schöne Weihnachtszeit hatte, habe ich die Silvesternacht zusammen mit der Familie meiner ecuadorianischen Freundin verbracht. Dabei werden einem direkt wieder große kulturelle Unterschiede sichtbar. Hier ist der Aspekt Sicherheit in der Nacht wohl eher nachrangig, denn um 0 Uhr werden Figuren aus Pappmaché und Puppen gefüllt mit Holzspänen und Silvesterknallern mit Benzin überschüttet und angezündet. Das heißt man sollte lieber vorsichtig sein wenn man sich zu dieser Zeit draußen bewegen will. Dennoch war es eine sehr schöne Erfahrung mit der ganzen Familie bis in die Tiefe Nacht in das neue Jahr zu feiern.
Im neuen Jahr unterrichtete ich dann etwa einen Monat noch in der Schule bis dann die großen Ferien beginnen. Somit unterstützte ich von Februar bis Ende März meine Chefin im Büro.
Am ersten Ferienwochenende ging es dann gemeinsam mit meinem Mitfreiwilligen Andreas auf ein Kurztrip nach Baños – ein sehr schönes, kleines und idyllisches Städtchen. Dort mieteten wir uns dann 2 Fahrräder und machten eine Wasserfalltour – mit dem Fahrrad von Wasserfall zu Wasserfall.
Baños ist einer meiner Favoriten Ecuadors auch wenn die Stadt auch sehr touristisch geprägt ist.
Am Ersten Märzwochenende war zudem auch noch Karneval. Hier sieht das Ganze aber ein bisschen anders aus als in meiner Heimatstadt Aachen. Ich war das Wochenende wieder mal bei meiner Freundin, welche in Vergeles lebt. Dort fiel mir erst einmal auf, dass vor so gut wie jedem Haus ein Pool stand. Denn an Karneval bricht hier eine große Wasserschlacht aus. Allerdings werden nicht nur Wasserbomben, sondern auch Konfetti- und Farbbomben geworfen. Sodass man viele Leute mit bunten Gesichtern herumlaufen sieht. Ich selbst, habe mich da ein bisschen rausgehalten und war nur mit den anderen im Pool und habe ein bisschen Sangría getrunken. Im Zentrum und vor allem aber in der Sierra sieht man aber dann doch einige Ähnlichkeiten zum deutschen(kölschen) Karneval bzw. teils zum brasilianischen Karneval. Umzüge mit bunten Kostümen in den Straßen der Städte Ecuadors. Viele tanzende Menschen, viel Musik, viel Spaß.
Über Ostern hatte ich Besuch von einem Freund aus Deutschland, mit dem ich eine kleine Rundreise durch Ecuador gemacht habe. Somit sind mir noch einmal weitere Neuheiten diesen Landes offenbart worden. Dabei bleib mir vor Allem mein Besuch in Guayama San Pedro (nahe der „Laguna de Quilotoa“) in Erinnerung. Dort wohnten wir für 2 Nächte in einem kleinen Dorf in einem Haus einer Indigena-Familie. Dabei merkte ich, dass auch innerhalb von Ecuador viele kulturelle Unterschiede existieren. Der Lebensstil der Menschen in diesem Dorf ist sehr einfach gehalten und ihre Arbeit besteht hauptsächlich aus Landwirtschaft. Als wir dort angekommen sind, wurden wir herzlichst von der kleinsten Tochter der Familie begrüßt welche mit uns dann erstmal Fußball gespielt hat, selbst wenn wir nicht mit ihr kommunizieren konnte, da wir kein Quechua sprechen. Die Offenheit der Menschen dort wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben.
Außerdem waren wir für 2 Tage am Strand in Puerto López, dem meiner Meinung nach schönsten Strand in Ecuador. Ein sehr kleines Dorf mit wunderschönem Strand, sauberstes Wasser zum Schwimmen und mit einem unglaublich schönen Sonnenuntergang.
Als es danach dann wieder in die Schule ging, lief es für mich auch deutlich besser als vor den Ferien, da sich meine Spanischkenntnisse verbessert haben. Somit fällt es mir auch mittlerweile deutlich leichter Englisch beizubringen und den Unterricht vorzubereiten. Dabei habe ich auch nach wie vor sehr viel Spaß.
Am 31. Mai gab es dann in der Schule wiedermal eine große Feier zum „Dia del niño“ (Kindertag bzw. Weltkindertag) mit Vorführungen der Kinder für die Eltern. Es wurde getanzt, gesungen, Gedichte vorgelesen und kleine Schauspiele vorgeführt. Danach gab es dann wie bei der Weihnachtsfeier viel Essen, Kuchen und Getränke und für die ganz kleinen Kinder natürlich noch kleine Überraschungstüten.