MIES in Riobamba

30. September 2019 0 Von admin

Markus in Riobamba

Markus war 2017/18 mit uns für seinen freiwilligen Friedensdienst in Riobamba und hat bei MIES gearbeitet. Hier berichtet er von seinen Erlebnissen. 

252 tage, 12 Stunden und 36 Minuten sind vergangen.
Markus sitzt am Schreibtisch und überlegt was er berichten könnte.

Zuallererst Alli Punsha!
Wie schon in dem letzten Bericht läuft das Triebwerk des Alltages unaufhaltsam.
6 Uhr morgens aufstehen, duschen, Wasser aufsetzen, Kaffee zubereiten, Brötchen aufwärmen, Ei kochen und das ganze ab und zu mit Begleitung meiner Musik.
7:35 raus aus dem Haus, abschließen, sich von den Hunden verabschieden und ab zur Arbeit.
8 Uhr, Ankunft an meiner Arbeit.
Insgesamt gab es keine große Veränderung im Kindergarten. Der tägliche Kampf mit den Windeln und den Mahlzeiten ist immer noch schwierig, wie zu Beginn meines Dienstes. Kinder wollen lieber spielen; auch mit voller Hose.
Dennoch erfreut es mich immer wieder mit ihnen Türme zu bauen und sie wieder zu zerstören. Wie in den Kämpfen der ersten Godzilla Filmen.
Im Ministerium de Agricultura gab es einen Wechsel in dem Abteil für Innovation innerhalb der Zone 3 (Provinz Chimborazo).
Durch diesen Wechsel mussten wieder Konferenzen zwischen den verschiedenen Zonen gehalten werden. Dies bedeutete für mich ein Ausbruch aus meinem Alltag. Denn nun waren Arbeitsreisen mit Übernachtungen meine Tagesordnung.
Danke dafür, denn es beinhaltete auch den Besuch vieler Kleingemeinden, wodurch ich neue Einblicke über das Land, die Menschen, deren Sitten und Leben bekommen habe.
Diese stundenlangen Fahrten durch die Prärie zu den touristisch unberührten Dörfern wäre mir nämlich sonst verschlossen geblieben. Daher kann ich mich glücklich schätzen auf diesen Reisen dabei gewesen zu sein.

Mein Leben außerhalb der Arbeit ist sehr ruhig.
Meine Gastfamilie nenne ich nicht mehr Gastfamilie sondern nur noch „Familie“.
Ich verstehe mich sehr gut mit meiner Gastmutter. Des Öfteren spielen wir Schach und diskutieren über die Gesellschaft, die Zukunft und sonstiges. Sie mag mich sehr, vor allem auch meine Pflegeleichtigkeit mit den Mahlzeiten.
Ecuadorianisches Essen – von Früchten zu Insekten, alles schon probiert. Aufgespießte und gegrillte Larven, ganze Meerschweinchen, Hühnerfüße, Früchte oder Gemüse welche ich nicht geschmacklich zuordnen kann, Empanadas mit unbeschreiblichen Füllungen, viele verschiedene Fische und die ganzen anderen Spezialitäten aus der Fritteuse.

Von den Arbeitsreisen gesättigt war ich selbst nicht viel auf Reise bis jetzt. Doch diese stehen jetzt vor der Tür.
Nennenswert ist aber, dass ich den Vulkan Chimborazo (circa 6300m hoch) erklimmt habe mit ganzer Bergsteigausrüstung. Diese Erfahrung wird mich wohl noch eine Weile begleiten. Denn ohne Wissen und Training auf die Spitze zu klettern war etwas leichtsinnig und gefährlich, aber dennoch
unbeschreiblich.

Hast du auch Lust einen Freiwilligendienst in Riobamba zu machen? Dann bewirb dich bei uns!